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Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
In Unterstützung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, haben wir ehemalige Ausstellungen digital aufbereitet, um sie erlebbar zu machen. Wie? Experimente – digitale Trends – neue Technologien und digitale Gewohnheiten.
Wie können analoge Kunstausstellungen und Werke digital archiviert werden, ohne den Ursprung des Werkes zu verfälschen? Wo sind die Grenzen, wenn es um die Digitalisierung von Kunstwerken geht, um diese mit neuen Technologien erlebbar zu machen? Dabei sollen bewusst neue Formen der Archivierung geschaffen werden, welche den Ausstellungskatalog als klassische Variante ablösen.
Die einzige Rahmenbedingung bei einem Projekt mit großem Anteil an Co-Creation ist es, das Werk an sich nicht zu verfälschen, sondern jede Episode neu zu denken und einzigartigem Charakter des Kunstwerks mitzutragen. Für den Rest des Projekts gilt: No limits.
Der Übergang sollte dabei fließend und dennoch klar trennbar gestaltet werden – Wo hört das Kunstwerk auf, wo beginnt die digitale Inszenierung?
5 Episoden, 5 Künstler und ihre Werke neu erzählt. Jedes Kunstwerk ist genauso außergewöhnlich wie sein Urheber selbst. In Anlehnung an diese Einzigartigkeit, war es uns wichtig die einzelnen Episoden ganz individuell zu gestalten. Ziel war es moderne Technologien dazu verwenden, die Wirkung und Aussage hinter dem Werk zu unterstützen und im digitalen Raum neu erlebbar zu machen.
Eine Badewanne voller Erdöl. Ästhetisch im Zentrum des Ausstellungsraums, präsentiert wie in einem Showroom. Im digitalen Raum wird daraus eine moderne Landingpage, die stark an Produktmarketing erinnert. In kleinen Häppchen werden durch Storytelling und animierte Transitions die Komponenten des Werkes und die Verbindung zur gesamten Installation beleuchtet. Alles im Flow.
Monira Al Qadiri – Deep Float, 2020
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Emeka Ogboh's Soundinstallation wird bei Betrachtung zur digitalen Landkarte. Der Sound reagiert auf die Swipes des Users und macht das Werk im digital erweiterten Raum erfahrbar.
Emeka Ogboh – If found please return to Lagos, 2017/2018
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Tobias Rehberger experimentiert mit seinen Werken mit den Grenzen maximaler Verwirrung und deren Einwirkung auf die Betrachter. Dieser Ansatz ist unser Einstiegspunkt, wenn es um die Übertragung des Kunstwerkes in den digitalen Raum geht. Ebenso wie der Künstler, setzen wir auf Verwirrung, indem wir ein echtes 3D-Modell mit realen Bildern verfließen lassen.
Tobias Rehberger – Was du liebst bring dich auch zum Weinen (franchised), 2009
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Mit ihrem Kunstwerk möchte Cindy Sherman das Bild der Frau zum Ende der 90er ins Zentrum stellen. Digital nutzen wir dafür Mouseover und Wischgesten. So wird der Betrachter zum interaktiven Voyeur.
Cindy Sherman – Untitled Film Still #39
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Die Verwendung eines interaktiven 3D-Modells vermittelt dem Nutzer einen einmaligen Eindruck von den Räumlichkeiten der Ausstellung. Im Katalog war es eine kleine Raumskizze. Digital wird es zu einer 3D-Experience, welche dem Nutzer eine ganz neue Perspektive auf die Konzeption und Abhängigkeiten der einzelnen Lichtinstallationen gibt.
Dan Flavin – Light installations exhibition, 1989
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Richard Serra versuchte mit seiner Kunst die Landschaft zu erweitern, sogar auf gewisse Weise zu ergänzen. Diese Verschmelzung von Brutalität und Leichtigkeit, infolge der enormen Masse der verwendeten Materialien, beeindruckt den Künstler, aber nicht alle seine Betrachter. Durch unseren Story-Mode konnten wir ermöglichen, dass die Geschichte der Kunst Richard Sierras für die Zukunft festgehalten und Bezug zur Entstehung hergestellt wird.
Richard Serra – Skulpturen, Filme, Zeichnungen, 1978
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Dieses Projekt basierte auf einer Zusammenarbeit zwischen den Kuratoren der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und DieProduktMacher, um digitales Technik-, Design- und User-Knowhow mit inhaltlichem, kunsthistorischem Wissen zu vereinen.
Die besten digitalen Produkte entstehen durch Prototyping. Deshalb haben wir nach dem ersten Konzept und der ersten Designidee direkt mit der Entwicklung begonnen. Design und Technologie wurden eng verknüpft, um zu einem beeindruckenden und funktionierenden Ergebnis zu gelangen.
Experimentieren heißt auch testen. Um zu gewährleisten, dass wir nicht zu weit gehen, haben wir unsere Prototypen im laufenden Entwicklungsprozess getestet, verworfen, weiterentwickelt und optimiert. Natürlich vor Münchner Museen. #Weloveourusers
Das Schöne an dem Projekt war es, experimentell, kreativ und ästhetisch anspruchsvoll im Team und in Co-Creation mit dem Team der Kunsthalle zu arbeiten – und so gemeinsam Neues zu gestalten.
ca. 1 Jahr
> 8 ProduktMacher
München & Baden-Baden