#trends #healthcare #data science
09. Juli 2013 |
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Alles beginnt damit, dass man eine Industrie bzw. einen existierenden Markt wählt, in dem man selber agiert oder in den man mit einer neuen Idee eintreten will. Im nächsten Schritt trägt man alle Klischees zusammen, die über diese Industrie bestehen. “Autos sind zum Fahren da”, “Lebensmittel kauft man im Supermarkt”, “Im Zirkus gibt es Tiere und Clowns”. Um die Klischees zu identifizieren, hilft es 3 Dimensionen zu betrachten:
Hat man die Klischees einmal gefunden, so gilt es diese gekonnt in Frage zu stellen. Dafür können die Klischees entweder
Beim invertieren versucht man einen Gegensatz zu finden - “Was wäre wenn Autos zum Fliegen da wären?”. Beim Verneinen wird ein Klischee negiert: “Autos sind nicht zum Fahren da”. Und beim Skalieren werden die Einheiten, Dimensionen oder Proportionen geändert: “Was wäre wenn man ein Auto nicht pro Tag sondern pro Minute mietet?”. Wie man sieht wird aus jedem abgeänderten Klischee eine “Was wäre wenn…”-Frage gebildet. Dies ist das Ergebnis der ersten Phase und öffnet das Denken für neue Möglichkeiten.
Um von einer disruptiven Hypothese innovative Möglichkeiten ableiten zu können, wird auf Beobachtung des Kundenverhaltens zurückgegriffen. Der Grundgedanke ist hier, dass für eine gute Marktgelegenheit nicht immer ein Problem existieren muss, sondern dass kleine Workarounds, eingefahrene Verhaltensmuster und dergleichen gute Hinweise für neue Möglichkeiten geben können. Somit folgt nun im Prinzip das mit dem Schwerpunkt der Beobachtung. Danach werden die Beobachtungen ge-clustert und Einsichten abgeleitet. Diese helfen dabei die disruptiven Hypothesen in Marktmöglichkeiten zu überführen. Diese werden in einem Satz ausgedrückt, der aus folgenden Bestandteilen besteht:
Im nächsten Schritt geht es darum, aus den Marktchancen mehrere Lösungsideen zu generieren – und zwar disruptive, radikal neue Ideen. Um hier fokussiert eine Gesamtlösung zu erarbeiten wird folgendes Vorgehen empfohlen:
Für diesen Schritt empfiehlt Luke Williams der Idee einen Namen zu geben, eine Beschreibung in einem Satz, welcher die Lösung, den Nutzer, den Vorteil und den Lösungsansatz beschreibt sowie eine Erklärung was an der Idee anders ist. Zusammen mit einer Visualisierung der Idee (Mockup, Skizzen, etc.) schließt das die Phase 1 ab. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich für diesen letzten Schritt die Arbeit mit dem Business Model Canvas anbietet. Dieser unterstützt einen direkt im Hinblick auf die Gesamtlösung, die Betrachtung der unterschiedlichen Parteien, etc. Darüber hinaus ist ein ausgefüllter Business Model Canvas auch gleichzeitig schon ein Kommunikationsintrument, um seine Idee zu präsentieren.
Der Rest des Buches beschäftigt sich dann mit der Erstellung der Lösung (im Sinne von Prototyping) und der Pitch-Präsentation. Beides sind sicherlich sinnvolle und notwendige Elemente – unserer Meinung nach lassen sie sich aber ab hier sehr viel besser in einem Lean Prozess abbilden, wo Prototyping ja durchaus eine wesentliche Rolle spielt. Abhängig davon, ob die Idee genutzt wird um für Unterstützung zu pitchen oder in die iterative Umsetzung zu gehen, sollte man sich hier mit dem Rest des Buches beschäftigen oder aber mit dem Lean Produktentwicklungsprozess, wie er anfänglich hier beschrieben ist.
Obwohl der Prozess an der ein oder anderen Stelle sehr vage bleibt und von der Grundidee extrem einfach klingt, zeigt die Arbeit damit, dass mit wenig Aufwand einfach neue und kreative Ansätze gefunden werden können. Auch wenn nicht mit jedem Mal eine Idee wie DriveNow oder iPhone dabei herauskommt, so sind die Ergebnisse doch erfrischend anders und neuartig. Für jedes Unternehmen, das über die reine Weiterentwicklung des Kernproduktes hinaus neue Marktpotenziale erschließen möchte empfiehlt es sich diese Methode einmal auszuprobieren. Auf seiner Seite bietet Luke Williams das erste Kapitel seines Buches übrigens zum an. Eine Möglichkeit dazu bietet unser .